Hämolytische Proben können Messwerte verfälschen und die Beurteilung erschweren oder unmöglich machen. Daher sind Maßnahmen zur Vermeidung von Hämolyse bei der Blutabnahme äußerst wichtig.
Häufige Hämolyse-Ursachen in der Praxis sind:
- Unsachgemäße Lagerung des unbefüllten (= noch neuen) Röhrchens -> empfohlene Lagerungstemperatur 5 – 25°C
- Ablaufdatum des Röhrchens überschritten
- zu starke bzw. zu lange Stauung (auch sog. „Pumpen“)
- nicht aufgetrockneter Alkohol an der Punktionsstelle
- zu dünne Punktionsnadel
- (absichtlich) gebogene Punktionsnadel Wirbelbildung durch starke Strömung
- Unterfüllung der Röhrchen (Restvakuum im Röhrchen, das die Ery’s platzen lässt!)
- Zu starkes Vakuum, das zum Kollabieren von dünnen oder schwachen Venen führt -> Vermeidung: kleines Serumröhrchen bei schlechten Venen verwenden
- Heftiges Schütteln der frisch abgenommenen Probe -> richtig ist ~ 10-maliges Schwenken (Vermeidung von Schaumbildung)
- Zu kurzer Zeitraum zwischen Abnahme und Zentrifugation (mind. 20 – 30 Minuten bei Raumtemperatur stehend lagern, danach Zentrifugation: mind. 6 Minuten bei ca. 2500 g)
- Einfrieren von nicht ausreichend zentrifugiertem Serum
- Befülltes Gelröhrchen eingefroren (!) -> Vermeidung: Serum vorher in Polystyrolröhrchen transferieren
Eintrag aktualisiert am: 14. Februar 2024